Laborfleisch? Nein Danke!

Kärnten und die Steiermark starten eine Petition
Kärnten
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22. Apr. 2024 · 13:17 Uhr

Kärnten spricht sich gegen Laborfleisch aus


Kärnten und die Steiermark arbeiten zusammen – Die Landwirtschaftskammern, die Länder und weitere Vertreter wollen die Zulassung von Laborfleisch in der EU verhindern.

Zur Vorgeschichte

Im Herbst hat eine deutsche Wursthersteller-Firma die Zulassung von Laborfleisch beantragt – seitdem wird über das künstlich erzeugte Nahrungsmittel diskutiert.  

Was ist Laborfleisch?

Vereinfacht erklärt wird einem Tier Gewebe entnommen und daraus werden die Stammzellen entzogen. In der Petrischale werden die Stammzellen angereichert und die Zellen vermehren sich. So kann künstlich Fleisch hergestellt werden.

Warum soll die Zulassung verhindert werden?

Es sei eine Bedrohung für die Bauern, die Umwelt und auch die Konsumenten. Da es sehr unerforscht und intransparent ist, kann man gesundheitliche Folge durch den Verzehrt nicht ausschließen. Die Industrie würde auch früher oder später unsere regionale Landwirtschaft und Almwirtschaft verdrängen, warnt Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber. 
  • Wir machen uns abhängig: Die regionale Landwirtschaft in Kärnten sichert unsere Versorgung. Das könnte sich aber durch die globalen Lebensmittelkonzerne mit der Laborfleischproduktion ändern, heißt es. Die Lebensmittelkonzerne investieren Milliarden in die Entwicklung von Laborfleisch. Diese Investments wollen sie durch eine Zulassung auf dem EU-Markt auch wieder hereinholen. Der Druck für die heimische LAndwirtschaft wird dadurch aber noch größer mitzuhalten. Die Versorgungssicherheit wird damit Stück für Stück in die Hände von Konzernen gelegt.
  • Es könnte Gesundheitliche Folgen mit sich bringen: Es fehlen die Studien - es gibt noch keine Langzeitforschung. Eine kleine Menge Muskelgewebe kann zu 2.000 kg Laborfleisch gezüchtet werden. Das kann in der Masse und in der Geschwindigkeit nicht gesund sein, heißt es. Das Fleisch wächst unglaublich schnell – von der Entnahme von lebenden Zellen aus einem Tier bis hin zum fertigen Laborfleisch auf dem Teller vergehen nur rund 45 bis 60 Tage. Natürliches Fleisch braucht im Falle von Rindern rund 24 Monate und mehr von der Zeugung bis zur Schlachtung.
  • Es ist keine klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Fleisch: Eine Studie der Universität Davis in den USA aus dem Jahr 2023, dass bei der Produktion von Laborfleisch bis zu 25mal mehr CO2 verursacht wird als bei natürlichem Fleisch, da die Produktion extrem energieintensiv ist.

Die Petition

Mit heute startet die Landwirtschaftskammer die Petition „Laborfleisch? Nein Danke!“ 
Hier geht es zur Petition.
Bis Herbst werden Unterschriften gesammelt – die Petition wird dann der neuen Bundesregierung übergeben.
Fleisch aus dem Labor | Kärnten und die Steiermark sind dagegen
01:26

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